Donnerstag, 11. September 2014

Nihola 4.0 und Tretlagermotor

Im Juni 2013 erblickte das Nihola 4.0 das Licht der Welt und ich habe es leider nicht gewonnen. Nun war ich wieder mal in Kopenhagen und hatte zwischendurch kurz die Gelegenheit, eine Runde um den Block zu fahren.

Prototyp des Nihola 4.0
Meinem großen Sohn gefiel das 4.0 schon mal ganz gut.
Zuletzt hatte ich über den Prototyp dieses Rades berichtet, als noch ein Name für das Modell gesucht wurde. In dem Artikel vermisste ich unter anderem eine Tür - die jetzige Version hat auf der rechten Seite einen Einstieg bekommen, durch den die Kinder einfach in die Box klettern können.

Damit das Nihola 4.0 nicht "nickt", sollte der Fahrer vor dem Absteigen die vordere Stütze ausklappen


Dazu wurde die Stütze vorn offenbar noch mal überarbeitet. Sah man bei den ersten Modellen noch ein über ein Gestänge bewegtes Stützbein, wird jetzt über einen Kabelzug - wie man ihn sonst zum Bremsen oder Schalten ans Rad bauen würde - eine Stütze eingezogen, die, sobald gelöst, über eine Sprungfeder ausklappt.

Meine Frau und ich haben das Rad dann jeweils eine Runde um den Block gefahren, mit zwei Kindern besetzt. Es fährt sich typisch Nihola, sehr angenehm, etwas weniger wendig als die anderen Modelle aufgrund der größeren Box, aber für den normalen Betrieb voll ausreichend.

Ich hatte versucht, für meinen Urlaub in Kopenhagen ein Rad für ein paar Tage statt nur für ein paar Minuten zu bekommen und ausgiebiger zu testen, nicht nur bei Nihola sondern zum Beispiel auch das neue Zweirad von Triobike, aber irgendwie hat es nicht geklappt - vielleicht, weil zeitgleich Eurobike war und viele der Transportradhersteller sich darauf konzentriert haben.

Beim Gespräch erfuhr ich aber doch noch ein nettes Detail, das mir neu war: auch bei Nihola sind mittlerweile Räder mit Mittelmotor zu bekommen.

Mittelmotor, japanisch-dänische Art
Anstatt den Rahmen für einen der vielen Tretlagermotoren anzupassen, vertraut Nihola auf ein japanisches Fabrikat, dessen Namen ich mir praktischerweise nicht gemerkt habe [Update: es ist der Sunstar], das sich aber an so gut wie jedem Rahmen montieren lässt und seine Kraft über einen Keilriemen auf die Tretachse überträgt.

Bei voller Unterstützung seien mit einem 11Ah (~ 400 Wh) Akku 25 Kilometer möglich, das System hat drei Fahrstufen, zu den niedrigeren Stufen konnte ich keine Auskunft bekommen. Das klingt nicht umwerfend, aber schon in Ordnung - und für jemanden wie mich, der keine Kettenschaltungen mag, wäre das am Nihola eine Alternative. (Hintergrund: ein Motor auf der Hinterradnabe bedingt eine Kettenschaltung, auf der Vorderradnabe ist beim Nihola ohne weiteres kein Motor möglich, da einseitige Radaufhängung)

The Star Flyer


Den Rest der Zeit haben wir uns diesmal weniger mit Transportradschau vertrieben - dafür einen schönen Sonnentag im Tivoli verbracht. Ganz schön windig da oben :)